Ein Datenmanagementplan (DMP) hilft Ihnen bei der Verwaltung der Forschungsdaten, die in Ihrem Projekt anfallen. Vereinfacht gesagt beschreibt er, welche Daten im Lauf Ihrer Arbeit erfasst oder erzeugt werden und was während ihres weiteren Lebenszyklus mit ihnen geschehen soll (Speicherung, Veröffentlichung, Zitierbarkeit, Langzeitverfügbarkeit, Anonymisierung, Löschung usw.). Ziel dabei ist es, den Anforderungen an gute wissenschaftliche Praxis zu genügen und Forschungsresultate langfristig nachvollziehbar zu machen.
Es ist in jedem Fall empfehlenswert, möglichst früh Überlegungen zum Umgang mit den eigenen Forschungsdaten anzustellen und diese im Projektverlauf zu aktualisieren. Darüber hinaus gibt es bereits heute gewisse Vorgaben.
In ihren Richtlinien der ETH Zürich zur wissenschaftlichen Integrität (RSETHZ 414) macht die ETH Zürich im Artikel 10 und im Artikel 11 einige Vorschriften zum Datenmanagement:
- «Die Personen, welche an einem Forschungsprojekt zusammenarbeiten sind alle verantwortlich für die Korrektheit der Forschungsdaten und Einhaltung der dafür geltenden Bestimmungen.
- Relevante Forschungsdaten und Materialien, welche einer Publikation zugrunde liegen werden im Sinne der FAIR-Prinzipien zur Verfügung gestellt.
- Solche relevanten Forschungsdaten, welche eine Publikation untermauern, werden gesichert in Repositorien und Datenarchiven aufbewahrt.
- Alle Mitarbeitenden des Projektteams sollen so früh wie möglich darüber befinden, wie die Forschungsdaten aus diesem Projekt geteilt und von Personen ausserhalb des Projektteams genutzt werden können.»
Die Guidelines for Research Data Management at ETH Zurich (RSETHZ 414.2) regeln weitere Details des Forschungsdatenmanagements und erwarten einen DMP für Forschungsprojekte mit klaren zeitlichen Vorgaben.
In den Richtlinien mancher Förderorganisationen werden ausserdem zusätzliche Vorgaben gemacht. Artikel 47 des Beitragsreglements des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) schreibt beispielsweise vor, dass die Forschungsdaten für andere Forschende zur Verfügung gestellt und in anerkannte wissenschaftliche Datensammlungen eingebracht werden. Forschende sind beim SNF verpflichtet für bewilligte Forschungsprojekte einen DMP einzureichen. Die Einreichung des DMPs ist eine Voraussetzung, damit die Forschungsgelder an den Empfänger ausgezahlt werden können.
Die Fachstelle Forschungsdatenmanagement und Datenerhalt bietet in ihren Schulungen zum Forschungsdatenmanagement Informationen zur Erstellung von Datenmanagementplänen. Zudem stellt sie eine Checkliste mit Angaben, was man beim Datenmanagement beachten sollte, zur Verfügung.
Bei der Erstellung von Datenmanagementplänen helfen Checklisten und Leitfäden und es müssen zudem die Vorgaben des entsprechenden Forschungsförderers eingehalten werden:
- Data Management Checklist des DLCM der Bibliothèque EPFL und der ETH-Bibliothek
- Beispiele und Checklisten des britischen Digital Curation Centre
- Generelle DMP-Vorlage mit dazugehöriger Anleitung (Englisch) der ETH-Bibliothek, welche die Bedingungen an der ETH Zürich berücksichtigt
- Anleitung zum Ausfüllen eines DMPs für SNF-Projektanträge (Englisch) aus dem DLCM-Projekt von der Bibliothèque EPFL und der ETH-Bibliothek
- SPHN Data Management Plan (DMP) Guidelines (Englisch) geeignet für alle Forschenden, die mit sensiblen Gesundheitsdaten arbeiten, orientiert sich an der DMP-Vorlage des SNF
- DMP-Vorlage für Horizon-Europe-Projektanträge (Englisch) mit einigen Erklärungen
- DMP-Vorlage für ERC-Projektanträge (Englisch)
Inhalte eines Datenmanagementplans können je nach Forschungsprojekt oder Fachdisziplin stark variieren. Die Fachstelle Forschungsdatenmanagement und Datenerhalt unterstützt Sie gerne beim Erarbeiten eines Datenmanagementplans.